Vor dem Bau einer Krippe ist eine gewisse Planung wichtig – das wird in den meisten Bauanleitungen nicht zum Thema gemacht. Zum Einen ist da die Frage nach der Art der Krippe. Die zweite Frage ist die Größe der Krippe. Nach der Planung geht es ans Bauen: Und das fängt mit der Grundplatte an.
Planung: Art der Krippe
Soll es eine orientalische Krippe oder eher eine Heimatkrippe sein? Zum Begriff der „Tiroler Krippe“ möchte ich noch folgendes festhalten: Wir in Tirol nennen sie natürlich so. Es ist einfach eine ländliche, dem Gebiet des Erbauers angepasste Bauart, die die Heimat widerspiegelt.
Planung: Größe
Große Krippen muss man aufteilen, um sie transportieren und lagern können. Eine große Krippe bedeutet auch viele Figuren. Da man sich schöne Figuren meist nicht in einem Aufwasch leisten kann, bedeutet das auch, dass die Krippe einige Jahre eher „unterbesetzt“ sein wird. Als Beispiel kann ich anführen, dass ich bei meiner Krippe für 35 Figuren fast zehn Jahre benötigt habe. Bezüglich der Figuren noch eine Anmerkung: Wer die Entscheidung trifft, sich eine Krippe zu bauen, Zeit dafür aufwendet, sollte auch die Entscheidung fällen, schöne Figuren anzuschaffen. Es gibt genügend Fachgeschäfte und ich kann nur bestätigen, dass es immer wieder eine Freude ist, jährlich eine neue Figur hinzuzufügen. Die günstigen Plastikfiguren, meist eher grell gefärbt, wirken oft wie ein Fremdkörper auf der Krippe. Bei den Krippenfiguren haben wir uns für diese Krippe auf eine Größe von 9 cm geeinigt.
Nun, nachdem Größe und Art der Krippe festgelegt sind, noch einige Anmerkungen zur Aufstellung, dem Standort einer Krippe. Im Idealfall sollte der Stall oder die Grotte immer vom Raummittelpunkt eingesehen werden können. Eine Krippe kommt so am besten zur Geltung. Der Betrachter muss nicht erst zur Krippe hingehen, um das Geschehen zu sehen. Dass es ideal ist, wenn sich in der Nähe eine Steckdose für die Beleuchtung befindet, sei nur so nebenbei erwähnt.
Persönliche Anmerkungen
Was ich aber ablehne, und das findet man auch bei uns oft, sind wahre Modellbauten. Sicherlich steckt viel Arbeit und Können dahinter, nur ist Jesus eben in keinem Bauernhof geboren worden. Es wird von einem Stall gesprochen. Ob er im Orient steht, oder wie bei uns in den Bergen, ist eher nebensächlich – aber es sollte immer eine Krippe bleiben und kein Modellbau. Von meinen Lehrmeistern habe ich gelernt, und ich gebe es in meinen Kursen auch so weiter: ein „Stadel“ sollte so aussehen, als wenn er dem Krippenbauer auf den Boden gefallen wäre.
Die Grundplatte der Krippe
Für die Grundplatte verarbeite ich Holzleisten mit ca. 2,5 cm und Spanplatten mit 1 cm Dicke und schneide sie zur gewünschten Größe zu. Da ich die Schnitt-Abfälle aufbewahre, kann ich diese später einarbeiten, eventuelle Höhenunterschiede sind kein Problem, die Spachtelmasse gleicht das aus.
Die Grundplatte wird mit den Leisten umschlossen, je nach Größe baue ich noch Querleisten ein, um ein Verziehen der Platte zu vermeiden. Diese werden mit Leim und Nägeln angebracht (Bild 1 und 2).
Man sollte Krippen immer so bauen, dass die Unterseite und Rückseite sauber verarbeitet sind. Auf der Unterseite sollten keine Schrauben oder Nägel hervorschauen, die Verkabelung sollte sauber verlegt und befestigt sein, und die Rückseite gehört ebenfalls gespachtelt und bemalt. Noch ein Detail am Rande: Damit die Grundplatte später nicht Möbel beschädigt, bringe ich Filzklötzchen an, diese gibt es in verschiedensten Ausführungen zum Kleben oder Schrauben. Ich habe hier die Erfahrung gemacht, dass man nicht sparen sollte, ein gutes Produkt nehmen sollte. Um den Filzfuß nicht während des Baus zu beschädigen, sollte man dessen Anbringung als letzten Arbeitsschritt durchführen.
Der erste Schritt beim Krippenbau ist der Aufbau einer Ebene: Eine Tiroler Krippe kann eben nicht flach wie das platte Land sein. Der Ausschnitt in der Platte wird später die Quelle bilden, die in einem kleinen Bach weiter läuft.
Diese Krippe gefällt mir. Es wäre schön, wenn ich eine Bauanleitung bekommen könnte.
MfG
R.Reiß
Hallo Herr Reiß, ich verstehe die Frage nicht. Sie haben gerade unter einer Serie von Artikeln kommentiert, die als Bauanleitung fungieren sollen. Oder was meinen Sie konkret mit „Bauanleitung“? Viele Grüße, Mathias
Guten Morgen,
mich hätte interessiert wie die Maße des Hauses sind.
Gruß
R.Reiß
Genaue Maße kann ich leider nicht liefern. Und das ist aus meiner Sicht ja auch nicht der Sinn einer Bauanleitung: Es sollen ja keine Krippen von der Stange entstehen.
Man kann allerdings anhand des Fotos der fertigen Krippe die Maße abschätzen: Der Josef ist etwa 9 cm hoch. Generell ist es zu Beginn bzw. in der Planungsphase sinnvoll, die Figuren aufzustellen und ggf. mit Karton oder Pappe die Größenverhältnisse auszuprobieren. Viele Grüße, Mathias