In den letzten Bauabschnitten erzielen meist kleine Arbeiten die größte Wirkung. So habe ich für das Waschen, Malen und Streuen der Krippe insgesamt nur ca. zwei Stunden benötigt – und die Krippe sieht völlig anders aus. Eine Anmerkung zu den Bildern: deren Qualität ist nicht so gut. Die Krippenfarben sind keineswegs grell oder die Felsen weiß, wie es vielleicht auf den Bildern scheint.
Fassen und Patinieren
Zum Fassen der Krippe verwende ich Pulverfarben, die ich auf einem Holzbrettchen mische. Versierte Krippenbauer werden wissen, etwas auf alt zu malen, ist ungleich schwerer als bunt und grell. So muss man beispielsweise die Ziegel und Mauern mehrmals nachmalen. Zwischendurch schalte ich die Neonbeleuchtung des Öfteren ab. Auch das Austrocknen sollte man vor dem nächsten Malschritt abwarten, die Farben ändern sich meist.
Das Gelände selbst ist eine schnelle Angelegenheit, da später nichts mehr sichtbar sein wird: die Bemalung unter dem Streugut dient nur der Sicherheit. Löst sich mal Streugut oder ist zu wenig gestreut, sieht man kein Grau, sondern Farbe.
Die Felsen arbeite ich nur mehr leicht nach, eher abgetupft mit Braun und Moosgrün, damit sie etwas Schattierung erhalten. Die Stallmauern korrigiere ich noch nach, male Feuchteflecken, Schmutz usw. hinzu und färbe die Ziegel, die unter dem abgefallenen Putz hervorschauen. Den Bach male ich zuerst blau, dann male ich die Gischt hinein. Ganz zum Schluss wird er schmaler wirken, da das Streugut etwas hineinreicht und Gebüsch ihn verdeckt.
Krippenzubehör und Krippenbotanik
Inzwischen habe ich nebenbei (z.B. in den Trocknungspausen) das Zubehör angefertigt, auch das benötigt seine Zeit zum Trocknen und Bemalen: So ist eine Stangenlage, eine Holzlage, das Lagerfeuer oder die Zäune entstanden. Eine Heuraufe, Bank und ein kleiner Zwischenboden in der Krippe ist auch fertig. Natürlich darf man die Brücke und den Misthaufen nicht vergessen. Das alles baue ich erst ein, nachdem ich die Krippe gestreut habe. Es würde sonst die Arbeiten behindern.
Ein wenig möchte ich noch auf die Krippenbotanik eingehen: auf den Bildern habe ich andeutungsweise etwas Grün auf die Krippe gegeben. Natürlich gibt es mehrere Möglichkeiten: es kann künstliches Gebüsch oder Belaubung sein, oder haltbar gemachtes Grün. Ich ziehe die eigentlich einfachste und natürlichste Bepflanzungsvariante vor, die sich seit Jahren bewährt hat und keine fünfzehn Minuten beansprucht. Anfang Dezember treibt es mich auf ausgesuchte Plätze, dort stehen Büsche oder Sträucher, die ich sanft beschneide. Auch im eigenen Garten stehen zwei Sträucher und somit ist das ganze in fünf Minuten geerntet. Ich beschaffe gleich jene Menge, die für eventuell nötigen zwei Bestückungen ausreicht: Sollte das Grün zwischendurch zu stark bräunen, tausche ich es einfach aus.
Auf meinen Krippen werden die Büsche und Baumbegrünungen einfach nur hingelegt. In Form gebracht, sodass sie natürlich aussehen, bleiben sie dort liegen, bis die Krippe abgebaut wird. Die abgefallen Teile entferne ich sanft mit dem Staubsauger. Das Streugut ist ja angeleimt und kann nicht mit abgesaugt werden. So hat man wieder eine saubere Krippe und kann sie im nächsten Jahr wird wieder neu begrünen.