Ist die Grundplatte im Rohbau fertig, kann man auf zwei Wegen weiterbauen: zuerst den Stall und dann das Gelände, oder umgekehrt. Ich habe mich für das Zweite entschieden, also das Gelände zuerst. Felsen, höhere Erhebungen, gehen über das Gelände hinaus und machen die alpenländische Krippe erst zu einer Tiroler Krippe.
Gelände
Für das Gelände verwende ich Zirbelholz für die Mauern, Weichfaserplatten für die Geländeformen, Holzleisten für die Zaunsäulen und Lärchenholz für die Felsen. Leim, Nägel und Schrauben sorgen für den sicheren Halt.
Hierfür ist es sehr praktisch, eine kleine Bandsäge zu besitzen (es kann eine billige aus dem Baumarkt sein, sie muss weder Präzisionsschnitte machen noch viele Betriebsstunden laufen). Mit ihr lassen sich Fenster,Türen und Kurven einfach ausschneiden. Meine Säge hat noch den Vorteil, eine Schleifscheibe dabei zu haben, damit kann man die Weichfaserplatten bestens zuschleifen.
Auf dem Bild kann man sehen, dass ich die Unebenen bzw. das Gelände aufbaue. Da der Bachlauf ja in die Tiefe soll, hebe ich das Gelände um ihm herum an, so wird das Bächlein echter wirken. Auch die spätere Steintreppe wird vorgebaut. Die Platten werden mit Leim und Stiften aufgebracht. Vorsicht, hier lauert die Gefahr, dass die Nägel durchschauen,und das wollen wir ja nicht! Auch hier verwende ich Reste von früheren Krippenbauten. Spalten oder Unebenheiten gleicht die Spachtelmasse aus.
Im weiteren Verlauf wird man feststellen, dass sich bei den Geländeformen, aber auch bei den Felsen noch einiges ändern wird. Dies ergibt sich beim Werdegang aus der Phantasie des Erbauers.
Felsen
Wie eben schon angeklungen, beginne ich manchmal mit dem Stall, lasse also das Gelände vorerst bei Seite, aber in diesem Fall baue ich zuerst das Gelände: Der Grund dafür ist, dass ich den Stall an bzw. auf die Felsen stellen möchte. Als Material für den Aufbau der Felsen verwende ich Lärchenrinde, durch einen Glücksfall habe ich vor Jahren eine größere Menge besorgen können. Die Rindenteile sortiere ich zuerst aus und lege sie auf die Krippe. Durch Zuschneiden oder Zurechtzwicken (z.B. mit einer Beißzange) passe ich sie grob aneinander an. Wie man auf den Bildern sieht, bleiben noch genug Löcher, Ecken und Flächen übrig, die später mit Spachtelmasse ausgefüllt und geformt werden müssen. So streue ich später gerade Flächen zu kleinen grünen Flächen, dies lockert den Felsen dann auf und ein Schaf kann darauf Platz finden.
Sobald alle Teile grob auf der Krippe platziert sind, badet bzw. taucht man sie in Leimwasser. Dies dient der Reinigung und die Rinde wird durch den Leim gehärtet, was für das spätere Waschen wichtig ist. Ist das erledigt, befestige ich die größeren Teile mittels Leim und Schrauben, kleinere Teile auch mal mit Nägeln. Achtung: Auch hier sollten keine Nägel, Schrauben durch die Bodenplatte dringen. Mit dem Leimwasser – ich habe immer eine größere Menge angerührt, denn es hält lange Zeit – bestreiche ich auch immer wieder die Span- und Weichfaserplatten des Geländes. Sie bekommen dadurch eine größere Härte, und das Leimwasser bildet eine Haftbrücke.
Nun bohre ich noch alle Löcher in die Bodenplatten. Beispielsweise leime ich jetzt die Zaunpfähle ein, setze den Holzdübel für den Baum oder bohre das Loch für das Hirtenfeuer. Das Bohren nach Aufbringen der Spachtelmasse zerstört diese meist etwas, also ziehe ich diese Arbeiten vor. Zum Standort des Baums ist zu sagen: Vorsicht mit der Standortwahl. Der Baum sollte den Blick auf den Stall nicht stören, sowie die Größe zum Gelände passen. Über den Baum und die Bepflanzung werde ich am Ende der Bauarbeiten noch etwas sagen.