Wir erstellen in loser Folge Rezensionen für Krippenbücher, heute „Handbuch zum Krippenbau“.
Autor: Peter Schrettl, Verlag Peter Schrettl, ISBN 978–3200003958, 192 Seiten, 24,90 €
Peter Schrettl ist ein bekannter Krippenbauer und sicherlich der aktivste deutschsprachige Autor auf dem Gebiet des Krippenbaus. Das 2005 erschienene „Handbuch zum Krippenbau“ steht in einer langen Reihe von Veröffentlichungen zum Bau von Weihnachtskrippen des Tiroler Autors. Auch wenn es als „Handbuch“ betitelt ist, darf man es nicht mit einer Anleitung verwechseln. Es ist nämlich gerade kein Buch, in dem sich der Unerfahrene Rat suchen kann. Der Erfahrene wird schon eher fündig unter den 50 Skizzen und den vielen markierten TIPPS zum Krippenbau und seinen Details.
Das Buch beginnt mit einer allgemeinen Einleitung zu Krippen, der Unterscheidung von heimatlichen (hier: Tiroler) und orientalischen Krippen sowie einigen Hinweisen zum Krippenmeter und dem Bau mit Perspektive (d.h. verzerrter Geometrie, um mehr Größe vorzutäuschen). Darauf folgen 22 mit Skizzen und Photos visualisierte und z.T. in der Herkunft und der Symbolik erläuterte Vorschläge für heimatliche Krippen, sowie 20 Vorschläge für orientalische Krippen. Den Abschluss bilden fünf Motive sogenannter Stilkrippen und fünf altertümelnde Motive für Krippen im Stil der 1900er Jahre. Zwischen die Motive eingestreut finden sich eine Vielzahl von Hinweisen zu Details wie Vordächern, Krippenbäumen oder Mauerwerk auf der Krippe.
Dieses Buch ist unter meinen Krippenbüchern eines der meistgenutzten. Leider ist es auch das mit den meisten Fehlern. So stimmen auf viel zu vielen Skizzen die Bemaßungen nicht. Noch schlimmer ist es bei Motiven wie „14 – Das Almdorf“, wo die Skizze (S. 59) mit den Zeichnungen (Auf- und Grundriß, S. 60) kaum mehr als die Anzahl der Häuser gemein hat. Hier wurde anscheinend zu schnell gearbeitet und nicht mit der notwendigen Sorgfalt lektoriert.
Mein Exemplar ist voller Eselsohren, Beizeflecken und Notizen. Dieses Handbuch wird also ausgiebig genutzt. Wegen seiner vielen Fehler kann ich es aber nur dem erfahrenen Krippenbauer empfehlen, der beim Lesen die Fehler erkennen kann und sich nicht von ihnen frustrieren lässt.
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Eventuell wird man im Antiquariat noch fündig.