Rezension: Geheimnisse aus der Krippenwerkstatt

Wir erstel­len in loser Fol­ge Rezen­sio­nen für Krip­pen­bü­cher, heu­te „Geheim­nis­se aus der Krip­pen­werk­statt“. Wir ken­nen den Autor auf­grund zahl­rei­cher Besu­che in sei­ner Werk­statt sehr gut.

Autor: Ste­fan Lan­tha­ler, Tyro­lia-Ver­lag, ISBN 978–3702220655, 152 Sei­ten, 7,95 €

Cover Lanthaler - Gehimnisse aus der Krippenwerkstatt

Ste­fan Lan­tha­lers „Geheim­nis­se aus der Krip­pen­werk­statt“ umfasst auf 119 Sei­ten einen sehr wei­ten Bereich des Krip­pen­baus, begin­nend mit reli­gö­sen Sym­bo­len und weih­nacht­li­chem Brauch­tum über den Bau von Krip­pen­stäl­len und ‑ber­gen, reicht die Span­ne bis zum Schnit­zen und Fas­sen von Krip­pen­fi­gu­ren. Ste­fan Lan­tha­ler ist in allen die­sen Din­gen ein aus­ge­wie­se­ner Kön­ner, der sich mit Prof. Köberl, Pfr. Sil­ber­ber­ger und Abt Domi­ni­kus Löp­fe wei­te­re Exper­ten zur Hil­fe geholt hat.

Nach einer kur­zen reli­giö­sen Ein­füh­rung durch Abt Löp­fe, erläu­tert Pfr. Sil­ber­ber­ger auf ca. 10 Sei­ten das Brauch­tum der Advents- und Weih­nachts­zeit, wie es in den Tiro­ler Ber­gen besteht. Dar­auf folgt nach einem kur­zen Abriss zur Glo­rio­le zunächst ein Kapi­tel zur Fas­ten- und Pas­si­on­s­krip­pe, bevor auf S. 39 die Anmer­kun­gen zum Krip­pen­bau (d.h. Land­schafts­bau) begin­nen. Dabei ver­weist S. Lan­tha­ler für die übli­chen Metho­den auf die Bücher von Ger­ner / Röh­rig bzw. Mer­hart / Spörr und kon­zen­triert sich auf zwei eher sel­ten beschrie­be­ne Tech­ni­ken: a) die (kata­la­ni­sche) Gips-Stu­cka­tur-Tech­nik und b) das Arbei­ten mit Papier­ma­sche. Dazu gibt er detail­lier­te Anlei­tun­gen zum rich­ti­gen Anset­zen des Gip­ses für die­se Arbei­ten und dem anschlie­ßen­den Rit­zen oder Schnit­zen der Strukturen. 

Die Detail­fül­le geht bis zu Hin­wei­sen zum rich­ti­gen Grun­die­ren von Vorder‑, Mit­tel- und Hin­ter­grund. Die alte Tech­nik des Baus mit Papier­ma­sche wird dage­gen eher knapp beschrie­ben. Ein­ein­halb Sei­ten Text und eini­ge Skiz­zen und Pho­tos müs­sen als Anre­gung genügen.

Nahe­zu fünf­zig Sei­ten wid­met Ste­fan Lan­tha­ler dem Schnit­zen von Krip­pen­fi­gu­ren, begin­nend mit einer klei­nen Werk­zeug­kun­de, einem klei­nen Erst­lings­werk (Schaf, Esel) und dann aus­gie­bi­gen Betrach­tun­gen zu Kör­per­pro­por­tio­nen, Gesichts­zü­gen und Kör­per­hal­tung. Abschlie­ßend fol­gen noch wei­te­re zehn Sei­ten zum Fas­sen (Bema­len) von geschnitz­ten Krippenfiguren.

Ste­fan Lan­tha­ler wen­det sich mit sei­nem Buch nach eige­nen Wor­ten an den „inter­es­sier­ten und begab­ten Lai­en“ (hier, S. 10). Ganz sicher wen­det er sich nicht an den Anfän­ger im Schnit­zen oder im Krip­pen­bau. Durch sei­ne unge­wöhn­li­che Schwer­punkt­set­zung auf Schnit­zen, Papier­ma­sche und Gips, ist die­ses Buch für den fort­ge­schrit­te­nen und den erfah­re­nen Krip­pen­bau­er eine ech­te Ergän­zung in sei­nem Bücherregal.

Even­tu­ell ist das Buch noch im Anti­qua­ri­at zu finden.

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