Hallo zusammen, habe auch schon ein zwei Krippen gebaut. Nun schaue ich mir immer eure Bilder an und wenn Steine oder Wände da sehen sind die Trotz verputzt immer mega real aus. Wie macht ihr denn die Steine oder Steinwände? Aus Styrodur? Evtl kann ja eine auch eine zwei Bilder von sich mal posten. Wäre nett.
Danke!
Beispiele wie ich meine:
viewtopic.php?f=3&t=406
Hallo Sven,
ich kann Dir natürlich nicht sagen, wie die anderen es machen, aber eines Deiner Beispiele (http://www.krippenverein.de/forum/viewtopic.php?f=3&t=415) war von mir:
In diesem Fall wurde die Steinwand aus Gips hergestellt. Ich habe mir eine Gipskartonplatte (z.B. eine Rigips-Platte) besorgt und ein etwa A4 großen Stück mit einem Fuchsschwanz herausgesägt. Wer es kann, kann es natürlich auch ritzen und brechen. Anschließend gehe ich mit einer Wasserzerstäuber, z.B. einen Pflanzensprüher oder eine alte Glasreinigerflasche, und einem Spachtel daran, an der einen Seite das Papier abzuziehen. Es macht dabei nichts, wenn es ein paar Schrammen im Gips gibt. Kraterlandschaften darf man natürlich nicht hinterlassen.
Nachdem die eine Seite vom Papier befreit wurde, habe ich in der richtigen Größe (hier 8 cm-Figuren, d.h. 5 mm Steine) Markierungen an beiden Rändern gesetzt und dann Freihand verbunden. Mit dem Lineal arbeiten darf man nur, wenn man eine Wand aus Marmorblöcken o.Ä. darstellen will. Für alle anderen Wände arbeitet das Lineal zu genau. Nachdem die waagerechten Linien angezeichnet sind, beginne ich mit einem Nagel, einem alten „Dosenlocher“ (für Milchdosen) und Zahnarztwerkzeug, die Fugen aus dem Gips heraus zu ritzen. Dabei arbeitet man immer Stein für Stein. Keinesfalls darf man erst eine ganze waagerechte Linie ritzen und dann nur noch senkrechte Verbindungen machen. Beim Ritzen muss man darauf achten, dass die Steine „auf Lücke“ setzt werden, so dass ein Stein immer die senkrechte Fuge unter ihm überbrückt. Die Fugen müssen sehr betont und die entstehenden scharfen Kanten der Steine ausgerundet werden. Manche Steine liegen etwas tiefer, man sollte also ein wenig von der Oberfläche abtragen. Manche bricht man ganz heraus. So entsteht nach und nach eine vollständige Gipswand.
Da das Ritzen einer Gipswand sehr aufwändig ist, mache ich mir anschließend mit weißem Bausilikon eine Gußform davon. Transparentes Bausilikon geht nicht, es schrumpft zu stark. Noch besser sind natürlich Abformmassen aus dem Kunsthandel (z.B. boesner), aber sie sind auch entsprechend teuer. Mit dieser Form kann ich dann Gipsplatten nach Bedarf gießen.
Die Mauer im anliegenden Bild ist aus solch einer selbst gegossenen Gipsplatte gemacht. Ich habe zunächst den Eingang für die Höhle herausgesägt und anschließend mit dem Stukkateurspachtel zusätzlichen Gips aufgetragen, um die großen Steine des Torbogens darzustellen. Nach dem Trocknen des Gipses – darauf muss man wirklich achten – habe ich die Platte eingeklebt und dunkelgrau grundiert. Dabei kann man ruhig mit etwas flüssigerer Dispersionsfarbe arbeiten, denn die Farbe muss tief in die Fugen eingearbeitet werden. Am Ende darf kein Krümel Gips mehr herausschauen. Dann muss die Farbe trocknen.
Der letzte Schritt ist das Fassen. Bei dieser Krippe habe ich lediglich mit etwas weißer Farbe (sehr trocken auf einem Borstenpinsel) sanft über die Erhöhungen gestrichen und so die Struktur der Mauer herausgearbeitet.
Es gibt noch mehrere andere Methoden, um Mauern zu bauen, bei denen Styrodur oder Holz zum Einsatz kommen. Für Mauern aus Bruchstein ziehe ich Gips vor, auch wenn die Herstellung der Mauern aufwändiger ist als bei Styrodur. Der Gips bricht einfach „natürlicher“.
Hallo Sven,
das ganze geht natürlich auch mit Styrodur, davon gibt’s aber viele verschiedene Arten und nicht alle sind gut zur Bearbeitung. Man muss halt ausprobieren welches Material einem liegt.
Dazu noch ein gut gespitzter Bleistift und los geht’s. Einfach ritzen oder bei größeren Mauern die Steine auch herausschnitzen. Das ist meiner Meinung nach nicht so aufwendig wie die Gipsritzerei.
Eine weitere Möglichkeit wäre es Gipsschuttsteine herzustellen (Gips auf einem großen Plastikdeckel ca. 3–4mm auftragen, mit Wasser versetzen- Spritzflascherl und dergleichen), hart werden lassen, dann brechen und mit Krippenmörtel aufmauern. Sieht auch ganz gut aus.
Oder die Mauersteine aus Weichholz schnitzen und dann verleimen, oder mit „Steinchenmasse“ = ( Kreide, Sägemehl und Leimwasser) gut durchkneten und dann schön kantige Steine formen. Trocknen lassen und damit aufmauern.
Auch mit ziegelförmig geschnittener Lärchenrinde lassen sich wunderbare Steinmauern errichten.
Ich hoffe ich konnte helfen
LG., Reinhard
Hallo Reinhard,
stimmt, Styrodur – oder besser XPS (Extrudiertes Polystyrol) – gibt es von vielen Herstellern. Leider sind die verschiedenen Typen bei gleicher Klassierung für den Hausbau sehr unterschiedlich gut für den Krippenbau geeignet
Auf der Homepage der Klüsserather Krippenfreunde fidnet sich dazu ein Vergleichstest unter http://www.krippenverein.de/index.php/krippenbauschule/bauanleitungen/131-styrodur-vergleichstest.html