Hallo
Hier möchte ich verschiedene Sachen zusammen fassen, die mir so beim bauen aufgefallen sind.
Mir sind auch einige Fehler passiert oder mir sind Sachen aufgefallen, die man hätte besser / cleverer machen können, …
Und das könnte ja für andere Krippenbauern (besonders für die Anfänger wie auch mich) interessant sein zu lesen.
Ich werde nach und nach Beiträgen in dieses Thema schreiben, so wie mir Sachen einfallen
mfg Marcel
Beizen
———-
Bei meiner ersten Krippe die ich 2012 gebaut habe, habe ich die Gebäude mit normaler Holzfarbe gefärbt und nichts gebeizt. Der Grund war einfach: Ich hatte bis dahin noch nie mit Beize zu tun und war damals zu ängstlich das auszuprobieren. Da aber in den Foren immer wieder von Beizen gesprochen wird und nicht viel von Färben, habe ich bei der Krippe 2013 erste Versuche mit Beize gemacht und muss sagen, dass ich begeistert war.
Um nicht sofort grosse Mengen zu kaufen (da das ja schon etwas ins Geld geht und ich nicht sicher war ob ich Beize oder Färbe) habe ich mir diese kleinen Tüten Pulverbeize gekauft, die nur 3 oder 4€ kosten und 250ml Beize ergeben. Die bekommt man in jedem guten Baumarkt. Ich habe mir 4 Farbtöne gekauft. Diese muss man in kochendem Wasser auflösen und sobald die ganze Sache kalt ist kann man die Beize benutzen. Also nichts Wildes.
Hier mal die grössten Vorteile von Beize gegenüber normaler Holzfarbe die mir so aufgefallen sind:
– Streicht sich viel besser und verteilt sich super leicht auf dem Holz
– Trocknet extrem schnell – Man kann ein Holz beizen und es 2 Minuten später mit den Fingern anfassen und kleben ohne Sauerei an den Fingern zu haben
– Man kann es beliebig mit Wasser längen um unterschiedliche Farben zu bekommen
– Man kann mehrere Beizen untereinander mischen
– Man kann damit auch sehr gut Sand färben um z.B. einen Boden in schwarz oder dunkel braun zu machen
– Wenn man die Beize so richtig grob auf das Holz aufträgt, entstehen nach dem Trocknen so dunkle Flecken, die das Holz alt aussehen lassen
– Der Pinsel wird nicht hart wenn er mal 2–3 Stunden nicht benutzt wird und nicht gewaschen wurde. Daher konnte ich den Pinsel den ganzen Abend in der Beize lassen und erst am Ende einmal waschen
– Man kommt ewig mit 250ml Beize aus – ich hab manchmal das Gefühl dass die Beize nicht weniger wird
– Wenn man mehrer gebeizte Hölzer aufeinander legt, kleben sie nicht zusammen
Nachteile:
– Holzleim lässt sich mit Beize nicht färben – dazu weiter unten mehr Info
– Geht verdammt schlecht von den Fingern wieder ab – Diese Einweghandschuhe sind schon empfehlenswert wenn man viel beizen muss – weiss ich aus eigener Erfahrung
– Rinde von Ästen lässt sich nicht beizen
– Meine Mitzekatze trinkt das Zeug – aber das Problem wird wohl nicht jeder haben
Das Thema Beize ist schon hier diskutiert worden und so wie ich das mitbekommen habe verwenden einige die Wasserbeize nicht, da sie überquollenen Holzleim nicht deckt. Lack-Lasuren können das anscheinend. Aber damit habe ich keine Erfahrung, und will deshalb dazu nichts sagen, um nichts Falsches zu sagen.
Das Problem dass überquollener Holzleim nicht gefärbt werden kann habe ich nach einem Tip von mctranner anders gelöst: Zuerst die Holzstücke zurechtschneiden, dann beizen, auf ein Stück Papier (Zeitung oder ähnlichem Saugfähigem Material) legen, und sobald es trocken ist kleben. Dann kann auch Holzleim überquellen, aber das macht nichts, da das Holz ja schon komplett gefärbt ist.
Man kann sogar gebeiztes Holz im nassen Zustand kleben, das ist allerdings vielleicht etwas Sauerei für die Finger, daher habe ich das selten gemacht. Es war auch fast nie nötig, da Beize so schnell trocknet.
Wenn man viele kleine Teile beizen will, habe ich mir oft die Teile in die Beize geworfen und dann mit der Pinzette rausgefischt – geht ruckzuck!
Beim Dach habe ich folgende 2 Versuche gemacht: Das Dach vom Neubau habe ich erst geklebt und dann gebeizt und beim Dach vom Altbau habe ich erst gebeizt und dann geklebt. Dabei habe ich gemerkt dass es VIEL einfacher ist zuerst zu beizen und dann zu kleben. Das Beizen von den ganzen Schindeln geht viel schneller wie ein fertiges Dach mit Pinsel zu beizen. Da kommt man so schlecht in die ganzen Ecken, …
mfg Marcel
Gips
——
Um das Gelände zu formen fand ich es sehr einfach Gips zu benutzen (ich hatte des auch noch vom letzten Jahr übrig). Die grobe Form wurde zwar durch die Weichfasserplatten bestimmt, aber letzte Details und Erhebungen, … lassen sich doch einfacher mit Gips modellieren.
Ich benutze 2 verschiedene Sorten von Gips:
– Normaler Gips der nach 1 Stunde erst trocken ist
– Elektriker Gips der nach 10 Minuten trocken ist (laut Beschreibung auf der Packung). Ich hatte allerdings das Gefühl, dass der nach 3–4 Minuten schon hart ist und sich nicht mehr streichen lässt.
Aber für beide Sorten gibt es gute Einsatzmöglichkeiten:
Normaler Gips (Hart nach 1 Stunde)
———————————————
– Gelände Modellieren (dann hat man genug Zeit um alles zu verstreichen, …)
– Wände verputzen, denn man brauch schon ein wenig Zeit um den Gips (bzw die Mischung aus Gips, Leimwasser und Sägespänen) schön zu verstreichen um nicht zuviel die Fensterrahmen, … zu bekleckern
Elektriker Gips (Hart nach ein paar Minuten)
———————————————————
– Um mal schnell kleine Pannen im Gelände zu beheben (wenn man mal einen Eck ausgebrochen hat beim bohren, …)
– Felsen gestalten
– Senkrechte Teile Gipsen (wie bei mir die Bruchsteinmauer vorne vorbei). Weil der Gips so schnell trocken ist, bleibt er besser stehen und „läuft“ nicht.
– Kleine Details gipsen wie z.B. bei mir die weissen Steine
Aufgetragen habe ich den Gips meist mit einem Spachtel und verteilt auch mit einem Spachtel oder einem Pinsel – das geht sehr gut.
mfg Marcel
Holzleim
————
Was den Holzleim angeht, benutze ich hauptsächlich 2 verschiedene Sorten:
– Normaler Holzleim
– Expressleim
Der Normale Holzleim ist nach 30 Minuten hart (ein geschätzter Wert).
Der Expressleim ist bereits nach 5 Minuten hart, aber noch nicht komplett ausgehärtet. Wenn man Teile mit Expressleim zusammenklebt, dann kann man halt viel schneller arbeiten wie mit normalen Leim, aber man muss die Teile trotzdem vorsichtig behandeln, da der Expressleim nach 5 Minuten noch nicht richtig hart ist.
Verwendung der 2 verschiedenen Leime:
————————————————
Normaler Holzleim:
– Um Leimwasser herzustellen
– Um grosse Flächen einzustreichen wo ich Steine oder Sand drauf streue (der Hof z.B.). Der Expressleim wird hier zu schnell hart und es kann passieren, dass der Expressleim schon gezogen hat bevor man die ganze Fläche eingestrichen hat.
Expressleim:
– Alles was aus Holz geklebt werden muss (da er halt viel schneller trocknet wie normaler Leim)
– Mit Torf vermischen um den Gartendreck oder den Misthaufen zu mischen
An Flaschen habe ich immer folgendes zur Hand:
– Grosse Flasche (500ml) normaler Holzleim
– Grosse Flasche (500ml) Expressleim
– Grosse Flasche (500ml) mit Leimwasser
– Kleine Flasche (100ml) mit Expressleim
– Spritze mit Expressleim
Da die kleine Flasche Expressleim so handlich ist, benutze ich fast nur diese Flasche. Für kleine Stellen ist die Spritze super geeignet. Die grosse Flasche Expressleim benutze ich nur, wenn ich viel Leim auf einmal brauche. Für den ständigen Gebrauch ist die grosse Flasche zu unhandlich und die Öffnung zu gross.
mfg Marcel
Gartenerde
———–
Im Garten hatte ich ein kleines Hochbeet, das ich mit richtiger Blumenerde gefüllt hatte. Diese Erde hatte ich vorher gesiebt mit einem Küchensieb um die grossen Teile raus zu bekommen.
Damit die Erde schön fest wird, habe ich sie mit Holzleim vermischt, Damit diese Masse sich besser handhaben lässt, habe ich auch noch etwas Wasser dazugegeben.
Mittlerweilen hat sich aber gezeigt, dass die Erde „geschrumpft“ ist, und zwischen Erde und Bretter vom Hochbeet ein Spalt von +- 3mm entstanden ist. Ich denke mal das lag daran, dass das Wasser mittlerweile verdunstet ist. Daher würde ich mal vorschlagen, dass man sich für solche Sachen Blumenerde trocknen sollte und kein Wasser dazugeben sollte zum mischen.
Diese Masse habe ich auch im Garten als „Erde“ benutzt. Da kann man auch sehen, dass die Erde geschrumpft ist und risse bekommen hat.
mfg Marcel