Vergleichstest: Amphorenschnitzen
Nachdem die Halbzeuge vorgefertigt waren, habe ich mich ans Schnitzen mit einem Cuttermesser gemacht. Amphoren lassen sich recht gut aus XPS schnitzen, da man den langen ziehenden Schnitt, den man für XPS braucht recht gut hinbekommt. Amphoren haben keine hinterschnittenen Bereiche. Trotzdem lassen sich einige Unterschiede erkennen:
Glatter, gleichmäßiger Schnitt
Nr. 3: (blassgelb, URSA)
Nr. 5: (blasslila, Jackodur)
Nr. 8: braucht mehr Kraft (graugrün, Styrodur 5000)
Gelegentlich leichtes Hakeln
Nr. 1: (grau, Knauf)
Nr. 2: (dottergelb, Bachl)
Nr. 6: (graugrün, Styrodur 2800)
Nr. 99: (lachsfarbig, Knauf, Italien)
Deutliches Hakeln und Hängenbleiben
Nr. 4: braucht mehr Kraft (blassrosa, Austrotherm)
Nr. 7: (hellgrün, Styrodur 3035)
Schnitzproben mit XPS sind immer etwas problematisch, da XPS das Werkzeug sehr schnell stumpf macht. Man weiß dann nicht, ob man die Klinge oder das Schnitzgut testet. Ich habe daher zwei Amphoren aus Jackodur (lila, Nr. 5) geschnitzt, eine gleich zu Anfang und eine als Allerletzte. Die erste ging dabei auch etwas besser. Die anderen Proben wurden dann in Reihenfolge der Probennummern bearbeitet. Eine Abfolge (z.B. anfangs gut, am Ende schlechter) lässt sich aus dem Ergebnis nicht ablesen.
Die Haptik
Beim Schnitzen ist aufgefallen, dass die verschiedenen Amphoren sich sehr unterschiedlich anfühlen. Einige sind samtig-weich, andere fühlen sich wie Schmirgelpapier an. Die samtig-weichen XPS-Proben haben auch allgemein eine feinere Porenstruktur als die anderen.

samtig-weich in der Hand
Nr. 1: feine Poren (grau, Knauf)
Nr. 3: sehr feine Poren (blassgelb, URSA)
Nr. 6: feine Poren (graugrün, Styrodur 2800)
Nr. 8: sehr feine Poren (graugrün, Styrodur 5000)
Nr. 99: sehr feine Poren (lachsfarbig, Knauf, Italien)
fest
Nr. 4: mittel große Poren (blassrosa, Austrotherm)
Nr. 5: feine Poren (blasslila, Jackodur)
Nr. 7: mittel große Poren (hellgrün, Styrodur 3035)
sehr hart, erinnert an Schleifpapier
Nr. 2: grobe Poren mit Blasen (dottergelb, Bachl)
Die Schnittflächen der Proben Nr. 4, Nr. 5 und besonders Nr. 2 weisen deutlich sichtbare Porosität auf, die an einen Sandstein erinnert. Bei den Proben mit feineren Poren erscheint die Fläche nahezu glatt.
Vergleichstest – Schleifen
Der nächste Schritt beim Bau der Amphore ist nun das Schleifen. Generell muss man für Styrodur ein feineres Schleifmaterial nehmen als für Holz. Der Abtrag ist hier recht groß. Ich habe zumeist einen Rest Bandschleifer-Leinen mit Körnung 120 verwendet. Manchmal war jedoch auch das noch zu viel und ich musste auf P180 ausweichen.
Schleifen war nur mit der Hand möglich. Alle Proben wurden viel zu warm, wenn man eine Schleifmaschine o.ä. verwenden wollte, und sind dann am Schleifmittel angeklebt und haben große Schäden an den Oberflächen erlitten. Die meisten XPS-Proben konnten auch mit der Hand nur in einer Richtung geschliffen werden. Jede Hin-und-Her-Bewegung führte zu Schäden an der Oberfläche.

Besonders gut ließen sich die Proben
Nr. 5: (blasslila, Jackodur)
Nr. 6: (graugrün, Styrodur 2800)
Nr. 3: (blassgelb, URSA)
schleifen. Hier war mit der Hand sogar Hin- und Herschleifen möglich.
Die Proben
Nr. 1: (grau, Knauf)
Nr. 8: (graugrün, Styrodur 5000)
Nr. 99: (lachsfarbig, Knauf, Italien)
mussten mit P180 – Körnung geschliffen werden. Das gröbere Schleifleinen riss Schuppen aus der Oberfläche.